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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 111

1907 - Leipzig : Hirt
Der Krieg gegen sterreich im Jahre 1866. 111 nur schlecht verteidigen. Trotzdem gelang die berfahrt unter Anfhrung Herwarths von Bittenfeld, und die Dnen wurden von der Insel vertrieben. Friedensschlu. Als die sterreicher in die dnische Halbinsel Jtland eindrangen, baten die Dnen um Frieden. Dieser wurde zu Wien geschlossen. Die Dnen traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und Lauenburg an sterreich und Preußen ab. sterreich verkaufte seinen Anteil an Lauenburg fr 2500000 dnische Reichstaler, das sind ungefhr 5645000 Jb an Preußen; das Herzogtum Lauenburg gehrte nun ganz dem Knigreiche Preußen, die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein wurden von sterreich und Preußen gemein-schaftlich verwaltet. Der Krieg gegen sterreich im Jahre ^8 66. Veranlassung. Die gemeinsame Verwaltung von Schleswig-Holstein fhrte zu Streitigkeiten zwischen Preußen und sterreich. Zwar htten diese leicht beigelegt werden knnen. Doch es bestand seit langer Zeit ein innerer Zwiespalt zwischen den beiden Staaten, der endlich aus-getragen werden mute. Osterreich war seit Jahrhunderten der erste Staat Deutschlands gewesen, und 3 */a Jahrhunderte hindurch hatten die sterreichischen Herzge die deutsche Kaiserkrone getragen. Doch die meisten Lnder sterreichs gehrten nicht zum Deutschen Reiche, z. B. Ungarn, Galizien, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien usw. Dagegen hatten die meisten Provinzen Preuens eine deutsche Bevlkerung. Auch war Preußen im Laufe der Zeit so mchtig geworden, da es aus gleicher Stufe mit sterreich und nicht unter diesem stehen wollte. So kam es zum Kriege. Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen, Nassau. Bhmen und das Gebiet des untern und Mittlern Mains waren die Kriegsschaupltze. Die preuische Main-armee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falckenstein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die Bundesgenossen sterreichs. Die sterreicher selbst wurden in Bhmen in siegreichen Gefechten geworfen. Die Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz, die am 3. Juli 1866 stattfand, wurde im letzten Augen-blicke durch das Eintreffen des Kronprinzen Friedrich Wilhelm gewonnen. Friedensschlu. Im Frieden zu Prag trat sterreich aus dem Deutschen Bunde aus; Preußen erhielt als Entschdigung fr die Kosten des Krieges von Osterreich 60 Million Jf>, ferner wurden das Knig-reich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, die Freie Stadt Frank-furt, das Herzogtum Nassau und die Herzogtmer Schleswig-Hol-stein dem Preuischen Staate einverleibt.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 289

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Werter Adsciznitt. Aerficht der die wichtigsten Ereignisse in den auerdeutschen Staaten Europas. 1. sterreich. Die Gegenstze zwischen sterreich und Preußen spitzten sich nach dem Vertrage von Olmtz immer schrfer zu, bis endlich im' Jahre 1866 der deutsche Bruderkrieg ausbrach, infolgedessen der Deutsche Bund aufgelst und die Neugestaltung Deutschlands mit Ausschlu sterreichs von selten Prenens eifrig betrieben wurde. ' Auch auf die inneren Verhltnisse des sterreich - ungarischen Staates bten die Ereignisse von 1866 einen weitgehenden Einflu aus. Im Jahre 1867 kam der Kaiser der Forderung der Ungarn nach einer greren Selbstndigkeit nach. (Ausgleich mit Ungarn".) Das g e-samte Reich wurde in zwei Hlften geteilt, in eine fter-reichische (Cisleithanien) und eine ungarische (Trans-leithanien), die durch Personalunio n miteinander verbunden wurden; in sterreich fhrt der Monarch den Titel Kaiser, in Ungarn den Titel König. Beide Reichshlften haben eine gemeinsame Vertretung im Anstnde, ein gemeinsames Heer mit deutscher Dienstsprache und ein gemeinsames Ministerium der Finanzen; die brige Verwaltung ist snr sterreich und Ungarn eine besondere. Da der Doppelstaat verschiedene Vlkerschaften zhlt, die smtlich eine grere nationale Selbstndigkeit erstreben, so leidet das Reich unter fortwhrenden Unruhen; in, den Parlamenten kommt es nicht selten zu heftigen Auftritten und scharfen Auseinandersetzungen zwischen den Abgeordneten der einzelnen Nationalitten. Seit dem Jahre 1878 stehen Bosnien und die Herzegowina unter sterreichischer Verwaltung. sterreich-Ungarn gehrte anfangs dem Dreikaiserbndnis" an, spter trat es dem Dreibunde" als Mitglied bei. der das gesamte Reich herrscht der edle und milde Kaiser Fra nz Joseph I., der von allen seinen Untertanen wie ein Vater geliebt wird. Seine Gemahlin, die Kaiferin Elifabeth, wurde ihm im ^ahre e 1898 durch den Dolch eines Anarchisten entrissen. 2. Frankreich. Noch während des Krieges mit Deutschland verlor Napoleon Iii. seinen Thron;') Frankreich wurde wieder eine Republik. Bei der Schwche der republikanischen Regierung suchten Anarchisten in Paris 1) Er starb im Jahre 1873 als Verbannter zu Chiselhurst in England. Brockmann Lehrbuch der Geschichte. Iii. 19

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 218

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 218 — Staat, fühlte sich mit Recht als der geeignetere zur Übernahme der Vorherrschaft. Mehr als diese Entscheidung hatte der große preußische Minister Bismarck durch den Krieg von 1866 nicht erreichen wollen-Er sah weiter in die Zukunft als alle, sah die Seit kommen, da Deutschland und Österreich gegen gemeinsame Feinde wieder treu zusammenstehen müßten. Daher rang Bismarck seinem geliebten Könige den diesem so schweren Entschluß ab, den Krieg durch einen Österreich schonenden Frieden schnell zu beenden. Damit hat er seinem König am treuesten gedient und Deutschland in einer Entscheidungsstunde auf den richtigen Weg gewiesen. Daß es der richtige weg war, zeigte sich schon zwölf Jahre später, als die alte Freundschaft Preußens und Rußlands zu schwanken begann (s. 4 und 5). Entweder, so forderte der russische Zar, solle Deutschland mit Rußland durch dick und dünn gehen, ober es gäbe Krieg zwischen ihnen. Da konnte nun Bismarck (1879) mit dem versöhnten Österreich ein Bündnis schließen des Inhalts: Greift Rußland Deutschland oder Österreich an, so stehen sich beide mit ganzer Kraft bei. Greift eine andere Macht einen der Verbündeten an, also etwa Frankreich Deutschland oder Italien Österreich, so beobachtet der nicht Angegriffene wohlwollende Neutralität,- hilft aber Rußland dem Angreifer, so stehen sich wieder beide Verbündete bei. Dabei ist es geblieben; wo der Feind drohte, waren Österreich und Deutschland wieder vereint und mächtiger, als vor dem Kriege von 1866. — Später (1882) trat noch Italien dem Bunde bei. Im Inneren war Österreich-Ungarn nach seinem Ausscheiden aus Deutschland in eine immer schwierigere Lage geraten. Die Doppelmonarchie ist zwar von Deutschen gegründet und als deutscher Staat mächtig geworden; war doch seit Jahrhunderten die deutsche Kaiserwürde im Hause Habsburg erblich. Aber Österreich ist aus vielen Völkerschaften zusammengesetzt. Die Deutschen sind wohl in der ganzen Monarchie verbreitet, bilden aber nur in der österreichische" Reichshälfte die Mehrheit. Geschlossen wohnen sie nur in Ober- und Niederösterreich und in den Alpenländern; in Schlesien bilden sie nocq die Hälfte der Bewohner, in Böhmen und Mähren etwa ein Drittel in Galizien ein Fünftel, in Ungarn ein Achtel. Zu diesem Achtel gehören die Siebenbürger Sachsen. In Ungarn sind die Magyaren vorherrschend, in Böhmen die Tschechen, in Galizien Polen und Ruthenen, in Südtirol und Triest Italiener. Dazu kommen noch Slowaken, hauptsächlich in Mähren und Nordungarn, Slowenen

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 219

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 219 — hauptsächlich in Krairt, Serben und Kroaten in Kroatien, Rumänen in $übo[t=Ungarn. Hlle diese Völkerschaften vertragen sich untereinander gar nicht Mt. vor allem hatten die Magyaren schon lange eine Rusnahme-j^Uung haben wollen, (bleich nach dem Krieg von 1866 gelang es %en: Ungarn wurde ein selbständiges Königreich, dessen Herrscher 3töar der Kaiser von Österreich ist, der aber dort nicht Kaiser, sondern ^önig von Ungarn heißt. (Ein Magyar nimmt es jetzt sehr übel, wenn ihn Österreicher nennt ober Ungarn zu Österreich rechnet. Gemeinem blieb den beiden Reichshälften nur das Heerwesen, die Leitung ^ auswärtigen Angelegenheiten und die auf beide bezügliche Geld-Pertoaitung. 3m übrigen wollte Ungarn nur magyarisch sein. Hlle Lande sollten Magyarisch sprechen und schreiben, auch die Deutschen ln Siebenbürgen. Deren gute, alte Ortsnamen änderte die magyarische Regierung, z. B. Zünfkirchen nannte sie Pecs, Hermannstadt Nagy bzeben, Kronstadt Brassö usw. — wie die Magyaren in Ungarn, so Ersuchten es die Tschechen in Böhmen, die Deutschen zu bedrängen ^Ud sich ßu Herren im Lande zu machen. So haben sie z. B. in der Hauptstadt Prag nur tschechische Straßenschilder, so daß jemand, der Uicht die tschechische Sprache versteht, sich in Prag kaum noch zurechtzufinden vermag. Dieses Treiben ließen sich die Deutschen, obwohl ltt der Minderzahl, natürlich nicht gefallen, und so kam es zu den N%sten Streitigkeiten, in Prag einmal zu offenem Rufruhr und zu Mißhandlungen der Deutschen auf der Straße. Diese U)irren gingen dem greisen Kaiser Franz Josef sehr nc*he. Er war im Jahre 1848, erst 18 Jahre alt, auf den Thron gekommen, hatte viele, meist unglückliche Kriege geführt, hatte Cdber* Poliert und die Vorherrschaft in Deutschland verloren und mußte nun fefyen, tote das ganze Reich unter innerem Zwiste litt und sich in Teile aufzulösen drohte. Ruch schweres Familienunglück hatte ihn getroffen. Sein einziger Sohn, der Thronfolger Rudolf, dann seine Gemahlin, Kaiserin (Elisabeth, waren ihm ermordet worden (1889 und 1898), Un^ endlich (28. Juni 1914) erschossen serbische Meuchelmörder seinen ^ffen und Thronfolger Franz Ferdinand und dessen Gemahlin. Diese Untat ward der letzte Rnlctß zum Rusbruch des Weltkrieges (Nr. 90,2). 3. Italien. Das schöne Italien, für die Deutschen von jeher e*n £and der Sehnsucht, war durch seine (Einigung (Nr. 78, 1) die sechste Europäische Großmacht geworden (neben Deutschland, Österreich* ^ugarn, Rußland, England und Frankreich). (Es schuf sich ein stattliches

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 232

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 232 — Eduard Vii. gestorben (1910). Das von ihm geschürte Unheil aber ging seinen Schritt; nur fehlten noch die allerletzte Rüstung zum Kriege und der vorwand zum Losschlagen. 2. Der Husbrucfy des Weltkrieges. Daß Österreich4 Ungarn sich Bosnien und die Herzegowina einverleibt hatte (Nr. 89,4), war Serbien, das diese Länder gern selbst gehabt hätte, sehr unlieb, röeil aber die Großmächte damals Serbiens wegen keinen Krieg anfangen wollten, hatte es feierlich auf beide Länder verzichten und versprechen müssen, künftig mit Österreich-Ungarn freundnachbarlich 3u leben. Dies versprechen hielt Serbien nicht, sondern es duldete und föt* derte, von Rußland heimlich ermutigt, die planmäßige Aufwiegelung der bosnischen Bevölkerung. Die Verschwörer erschossen endlich auf bosnischem Boden (in Serajewo, 28. Juni 1914) den österreichisch-ungarischen Thronfolger, den (Erzherzog $ranz Ferdinand und seine Gemahlin-Die Untersuchung zeigte, daß die Mörder ihre Waffen von serbischen Offizieren aus einem serbischen Zeughause erhalten hatten und von serbischen Grenzbeamten nach Bosnien hinübergelassen worden waren. Nun war Österreich-Ungarn am Ende der lange bewiesenen Geduld. (Es forderte (23. Juli), daß die serbische Regierung öffentlich ihr Bedauern über das Verhalten ihrer Offiziere und Beamten ausspreche, die Schuldigen vor Gericht stelle, österreichisch-ungarische Beamte an der Untersuchung teilnehmen lasse und Vorsorge treffe, daß die verbreche5 rischen Umtriebe aufhörten. Serbien machte Rusflüchte, suchte und fand bei Rußland Unterstützung und rief (27. Juli) sein Heer unter die Waffen-Sofort (28. Juli) erklärte Österrei<f)=Ungarn an Serbien den Krieg-Dieser Krieg hätte, blieb er auf die beiden Länder beschränkt, binnen kurzem mit der Niederlage Serbiens enden müssen. Wen ging es etwa5 an, wenn Österreich-Ungarn denrtörderftaat verdientermaßen abstrafte, zumal es erklärt hatte, daß es Serbien kein Land abnehmen wolle! Da begann Rußland, angeblich zum Schutze Serbiens, sein Heer auf Kriegsfuß zu setzen. Der deutsche Kaiser suchte zu vermitteln, erklärte aber zugleich, daß Deutschland das verbündete Österreich4 Ungarn nicht im Stich lassen werde, daß der russischen Mobilmachung die Deutschlands sofort folgen müsse, und daß dann der Weltkrieg kaum mehr vermeidlich sei. vergeblich, denn Rußland rv o 11 *e den Krieg. (Es rüstete weiter. Nun verfügte Kaiser Wilhelm die Mobilmachung von Heer und Zlotte (1. August, 5 Uhr nachmittags) un erklärte selbigen Rbends an Rußland den Krieg. Damit war Frankreichs schon lange ersehnter Tag gekommen,

6. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 20

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 20 — Engländer und Franzosen aber landeten in der griechischen Hafenstadt Saloniki viele Truppen, indem sie das neutrale Griechenland durch Drohungen zwangen, dies zu dulden. Das gelandete Heer rückte auch in Mazedonien vor, und es kam zu wiederholten Kämpfen mit den Bulgaren, die noch fortdauern bei tttcnastir, an der (Eerna und am Dojramsee. Die Bulgaren haben anscheinend nicht ernstlich versucht, die Gegner zu vertreiben, wahrscheinlich um griechisches Gebiet zu schonen. Die Franzosen und Engländer dagegen besetzten den Hafen Athens, den Piräus, und erpreßten von dem kleinen Griechenland ein Zugeständnis nach dem andern: Abrüstung des Heeres, Übergabe der Kriegsschiffe, Eisenbahnen, Posten und Telegraphen. Der tapfere König Konstantin ließ sich aber nicht zum Rufgeben seiner Neutralität bewegen. Endlich vertrieben ihn die Franzosen und (Engländer, machten seinen Sohn Alexander zum Scheinkönig und hatten nun Griechenland ganz in ihrer Gewalt. 6. Der Krieg mit Rumänien. 3n Rumänien hat 1866—1915 der Fürst, später König, Karl von hohenzollent-Sigmaringen geherrscht, vermählt mit der unter dem Hamen (lärmen S i) I v a als Dichterin bekannten Prinzessin Elisabeth von Wied. Ordnung und Wohlstand hat er seinem Lande geschaffen; mit dem Nachbarstaate (Österreich-Ungarn und mit Deutschland stand er in den besten Beziehungen, wäre es nach ihm gegangen, so hätte sich Rumänien sofort, treu einer bestehenden Abrede, bei Beginn des Krieges auf die deutsche Seite gestellt; mußte doch ein Sieg des eroberungssüchtigen Rußlands auch Rumäniens Unabhängigkeit gefährden. Aber fast alle Minister des Königs waren anderer Meinung; er mußte ihnen nachgeben und neutral bleiben, empfand dies aber so tief als Untreue, daß er vor Kummer starb. König wurde sein Neffe Ferdinand, der Sohn jenes Prinzen von hohenzollern, dessen spanische Thronkandidatur den Anlaß zum Deutsch-Französischen Kriege von 1870/71 gegeben hatte. Offensichtlich begann fortan die rumänische Regierung für unsere Feinde Partei zu nehmen und erklärte endlich, 27. August 1916, an (Österreich-Ungarn den Krieg. Natürlich folgte sofort die deutsche, bulgarische und türkische Kriegserklärung an Rumänien. Das rumänische Heer drang in Ungarn ein, dessen zum Teil rumänische Bevölkerung ja „erlöst" werden sollte. Es war eine kurze Siegesfreude. Die Feinde hatten gewähnt, Deutschland

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 1

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 1648 — 1789. Zeitalter der unumschränkten Fürstenmacht. Erster Abschnitt. Ton 1648 — 1740. Der extreme Absolutismus im Zeitalter Ludwigs Xiv. Einleitung. a) Der Westfälische Friede schuf im christlichen Europa fünf Großstaaten: Österreich, Frankreich, England, die Niederlande und Schweden. Spanien konnte trotz seinem gewaltigen Länderumfange als Großmacht nicht mehr angesehen werden; zu ihm gehörten die Franche Comt6 und die südlichen Niederlande (etwa das heutige Belgien), dazu der Kolonialbesitz in Amerika und die Besitzungen in Italien (Herzogtum Mailand, Königreich Neapel). Auch Polens Bedeutung war seit dem Aufschwünge Schwedens zurückgegangen. Neben den fünf ■christlichen Großmächten stand als sechste das osmanische Beich, dessen europäischer Besitz in dem größten Teil Ungarns, in Siebenbürgen, der Moldau und Walachei, dem Küstenlande ■des Schwarzen Meeres und der ganzen Balkanhalbinsel bestand. b) Im staatlichen wie im geistigen Leben der europäischen Völker trat das religiöse Interesse mehr und mehr zurück. Für ihre innere Entwicklung wurde am wichtigsten die Ausbildung der unumschränkten Fürstenmacht. Sie hatte bereits seit dem Ende des 15. Jh. (in Frankreich schon seit Philipp Iv.) begonnen. Das Verlangen nach einer starken Königsgewalt ergab sich aus <3em Bedürfnis nach Frieden und staatlicher Ordnung als der Vorbedingung jeden Kulturfortsch rittst die Möglichkeit ihrer Gründung trat ein durch die Ausbildung der Geld Wirtschaft, wodurch das Königtum die Mittel zur Schaffung eines Beamten- Brettschnei der, Hilfsbuch f. Seminare. Hx 2. Aufl. i

8. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 220

1911 - Breslau : Hirt
220 Die neueste Zeit. B. Die brigen Gromchte der Gegenwart. 133. sterreich-Ungarn. Nach dem unglcklichen Ausgange des Krieges von 1866 erhielt die Monarchie eine neue Verfassung. Der Minister Beust brachte den Ausgleich zwischen sterreich und Ungarn zustande. Das Reich zerfllt seitdem in eine sterreichische Hlfte (Zisleithanien) und eine ungarische (Transleith anien), die durch die Person des Herrschers und gewisse gemeinsame Einrichtungen, gemeinsame Vertretung nach auen, gemeinsames Kriegswesen, gemeinsame Finanzen verbunden werden. Es fhrt den Namen sterreichisch-Ungarische Monarchie. Die Nationalittenkmpfe haben nicht aufgehrt, die Stellung der Deutschen den verschiedenen slawischen Vlkern gegenber ist sehr schwierig geworden. Als durch den russisch-trkischen Krieg von 187778 der russische Einflu auf der Balkan Halbinsel allmchtig zu werden drohte, bean-tragte der ungarische Staatsmann Graf Andrassy die Lsung der Schwie-rigkeiteu auf einem Kongre. Auf dem Berliner Kongre (Junijuli 1878) wurden Bosnien und die Herzegowina sterreich-Ungarn zu-gestanden und darauf besetzt; 1908 sind diese Lnder einverleibt worden. Das Verhltnis zu Rußland blieb gespannt, da sich der russische Einflu in alle Staaten der Balkanhalbinsel eindrngte und eine groe Heeres-anfstellung an der russischen Westgrenze sterreich-Ungarn zu bestndiger Kriegsbereitschaft ntigte. Unter sterreichs Leitung wurde die untere Donau schiffbar ge-macht und Wien mit Konstantinopel und Saloniki durch Bahn-linien verbunden. 134. Italien. Nachdem Venetien dem Knigreich einverleibt worden war, wollte die nationale Partei auch den Kirchenstaat erobern. Aber Garibaldi wurde an der Spitze eines Freischarenheeres von den ppstlichen Truppen, die von einer franzsischen Division untersttzt wurden, bei Meutana geschlagen (1867). Nach Ausbruch des deutsch-franzsischen Krieges sah sich Napoleon Iii. im August 1870 gezwungen, die Regimenter, die zur Sicherung des weltlichen Besitzes des Papstes im Kirchenstaate lagen, zurckzurufen. Infolgedessen konnte Viktor Emannel Ii. (König von Sardinien 18491861, von Italien 18611878) den Wunsch seines Volks, Rom zur Hauptstadt des geeinigten Italiens zu machen, erfllen. Seine Truppen rckten in den Kirchenstaat ein und bemchtigten sich am 20. September 1870 nach kurzem Kampfe der Stadt. Mit berwltigender Mehrheit stimmte die Bevlkerung des Kirchenstaates fr die Einverleibung in das Knigreich. 1871 verlegte Viktor Emauuel den Sitz der Regierung nach Rom und erklrte bei der

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 40

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
40 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. schlu kommen, noch gestattete er seinem Bruder Johann, der aus Italien herbeigeeilt war, in Napoleons Flanke und Rcken selbstndig zu handeln. So gewann der Franzosenkaiser Frist, sich zu erholen und zu verstrken, und beim zweiten Versuch glckte der bergang auf das Marchfeld. Bei Wagram muten die sterreicher nach rhmlicher Gegenwehr weichen; wenige Tage nachher suchte Erzherzog Karl um einen Waffenstillstand nach, und Napoleon bewilligte ihn aus Sorge vor einer englischen Landung und einem Aufstand in Deutschland. 3. Nach dem Regensburger Feldzug hatte sterreich Tirol im Stich gelassen; die Bayern hatten das Land unterworfen. Aber auf die Runde von Aspern griffen die Bauern wieder zu den Stutzen und schlugen eine zweite Schlacht am Iselberg: Heiligenbilder vorantragend, schritten die Schtzen, wie ihr Landsmann Defregger sie gemalt hat (Abb. 5), zum Sturm; der Kapuziner Joachim Haspinger fhrte mit dem Bergstock in der Hand ihren linken Flgel. Sie eroberten Innsbruck und verloren es wieder. Der Kampf wurde immer erbitterter: die Marschsule des Mar-schalle Lefsbre wurde bei Sterzing in einem Engpa durch knstliche Stein-lawinen zermalmt; Peter Mayr, der Wirt von der Mahr, war der Fhrer bei dieser grauenvollen Tat, die Ro segg er knstlerisch verklrt hat. Der oberste Leiter des Aufstandes war der Sandwirt Andreas Hof er aus dem Passeiertal bei Meran. Er fhrte jetzt in der Hofburg in Innsbruck, in das er nach einer dritten Schlacht am Iselberg wieder eingezogen war, als Oberkommandant von Diroll" eine wohlmeinende Bauernregierung. 4. Noch war die Lage sterreichs nicht hoffnungslos. Friedrich Wil-Helm war zur Hilfeleistung bereit, wenn sterreich die leitende Stellung in Deutschland mit Preußen teile. Da beeilte sich Franz Ii., dem Krieg ein Ende zu machen. Der Friede zu Schnbrunn entfernte sterreich vom Adriatischen Meer und ri Tirol auseinander. Aus Kram, Krnten, Friaul sowie aus dem Tiroler Pustertal schuf Napoleon den Franzosenstaat der Illy-rischen Provinzen mit der Hauptstadt Laibach. Das Etschtal kam an das Knigreich Italien; nur das Inntal blieb bayrisch. Dem ver-lassenen Vlklein der Tiroler wurde auf des Kaisers Frsprache Verzeihung (Amnestie) zugesichert. Hofer jedoch nahm zum viertenmal fr sein Kaiserhaus den Kampf auf; Napoleon setzte einen Preis auf seinen Kopf und lie ihn, als ein Verrter sein Versteck anzeigte, in Mantua nach Kriegsrecht erschieen. 5. In Preußen konnte unter dem furchtbaren Druck der Franzosen-Herrschaft und der peinlichen berwachung auch der leisesten Regung keine

10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 223

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 223 - berhmten Note, welche der Vierverband der bulgarischen Regierung bergeben hat; aus dem aber, was man gesprochen und in den Zeitungen geschrieben hat, ersieht man: 1. da uns Rußland und seine Verbndeten nichts fr unsere Neutralitt geben, dagegen aber verlangen, da wir uns mglichst bald an dem Krieg be-teiligen; 2. da Bulgarien seine Armeen dem Vierverband zur vollen Verfgung ber-lassen soll, der sie kommandieren und dorthin senden will, wo er es fr gut findet; 3. da die bulgarische Armee Konstantinopel erobern und dann Rußland ber-geben mu, und 4. gegen all dieses gestattet man Bulgarien, da es das Territorium bis zur Linie Enos-Midia behlt und verspricht ihm einige ganz unklare und unzureichende Kompensationen in Mazedonien, doch nur fr den Fall, da Serbien gengend von Osterreich kompensiert wird. Die Versprechungen Deutschlands und sterreich-Ungarns an Bulgarien fr seine Neutralitt sind in der Hauptsache die folgenden: 1. ganz Mazedonien, einschlielich Skopie, Bitolia, Ochrid usw.; 2. freundschaftliche Vermittlung zwischen Bulgarien und der Trkei zum Zwecke der Abtretung der Linie nach Dedeagatsch und des westlich am rechten Maritzauser gelegenen Territoriums. Diese Einigung mit der Trkei erwartet man in kurzer Zeit. Noch weitergehende territoriale Versprechungen auf Kosten Serbiens haben uns die Zentralmchte fr unsere aktive militrische Mithilfe gemacht. Diese Ver-sprechungen entsprechen unserem Verlangen, lngs der Donau eine gemein-schaftliche Grenze mit Osterreich-Ungarn zu haben. Der gegenwrtige Krieg hat gezeigt, wie unbedingt notwendig es ist, da wir direkt und unmittelbar mit Ungarn eine Verbindung haben mssen, um von einem verrckt gewordenen Serbien unabhngig zu sein. Aber auch andere Teile von Altserbien sind uns in Aussicht gestellt worden. Man sieht hier deutlich, da der Vierverband gegen geringe, ungenaue und zweifelhafte Vorteile von uns groe Opfer fordert, und da Deutschland und Osterreich-Ungarn uns deutlich und ka egorisch zu verstehen geben, was sie uns gegen unvergleichlich geringere Opfer von unserer Seite geben wollen. Doch die Frage hat auch eine andere Seite. Wir glauben berhaupt an keine Ver-sprechungen mehr und noch weniger an solche des Vierverbandes, der Italien als Verbndeten aufnahm, welches auf eine so hinterlistige Art sein Ehrenwort mit Fen trat und einen 33jhrigen Bndnisvertrag gebrochen hat. Wir haben jedoch im Gegenteil vollen Grund, an einen Vertrag mit Deutschland zu glauben, das stets seine Vertragsverpflichtungen erfllt hat und sich mit der ganzen Welt schlgt, nur um seinen vertraglichen Pflichten gegenber der sterreichisch-ungarischen Monarchie nachzukommen. Unsere Hoffnung, unser Ideal ist aber vor allem Mazedonien und dann erst die anderen Lnder, die man uns in Bukarest ge-sthlen hat. Die Erreichung dieses Ideals kann und wird nur dann erfolgen, wenn wir die Neutralitt preisgeben. Schlielich mssen wir zu einer Mchtegruppe halten, die in dem gegen-wrtigen Krieg den Sieg davontragen wird, weil wir nur so die wesentlichen Gebietserweiterungen und unsere weitere Entwicklung sichern knnen. Aus der
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